Die adressatenorientierte Kommunikation (aoK), d.h. die Anpassung von Mitteilungen an die Adressateneinstellung zu einem Gegenstand, kann die mentalen Repräsentationen des Senders von diesem Gegenstand beeinflussen. Durch eine erfolgreiche Umsetzung des Arbeitsprogramms konnten die zuvor kaum bekannten Mechanismen beleuchtet werden, die dieser subtilen und vergleichsweise wenig erforschten Art der Gedächtnisverzerrung zugrunde liegen. Die Befunde zeigen, dass die Gedächtnisbeeinflussung durch aoK in dem Maße auftritt, in dem die Sender mit ihren Adressaten eine gemeinsame soziale Realität über den Kommunikationsgegenstand bilden (Echterhoff, Higgins & Groll, 2005; Echterhoff, Higgins, Kopietz & Groll, 2008; Higgins, Echterhoff, Crespillo, & Kopietz, 2007). Mögliche Alternativerklärungen, die den Effekt auf basale Gedächtnisprozesse (z.B. Zugänglichkeit der aoK, Quellendiskrimination) zurückführen, sind offenbar nicht hinreichend. Der bisher verfolgte Ansatz wurde in einem Bereich vertieft, der aus wissenschaftlicher und gesellschaftspolitischer Sicht besonders bedeutsam ist: aoK und soziale Realitätsbildung zwischen Angehörigen verschiedener Gruppen, insbesondere gesellschaftlicher Mehrheiten und Minderheiten. Das Projekt hat somit sowohl grundlagenwissenschaftliche als auch praktische und gesellschaftspolitische Relevanz, u.a. für ein besseres Verständnis und eine Förderung von interkultureller Kommunikation.
Echterhoff, Gerald | Professorship for Social Psychology (Prof. Echterhoff) |
Echterhoff, Gerald | Professorship for Social Psychology (Prof. Echterhoff) |
Keck, Natalija | Professorship for Social Psychology (Prof. Echterhoff) |