Justizfolter im kaiserzeitlichen China?

Basic data for this talk

Type of talkscientific talk
Name der VortragendenEmmerich, Reinhard
Date of talk14/02/2018
Talk languageGerman

Information about the event

Name of the eventKlasse für Geisteswissenschaften, 584. Sitzung
Event locationNordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste, Köln, Deutschland
Event websitehttp://www.awk.nrw.de/veranstaltungen/klassensitzungen-rueckblick.html
Organised byNordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste

Abstract

Erst im Jahr 1905, ein halbes Jahrzehnt vor dem Ende des Kaiserreichs, ist in China die Einsetzung von Folter zur Erpressung von Geständnissen oder Zeugenaussagen in Kriminalfällen verboten worden. Anders als in Europa hat allerdings in China, das keinen Thomasius und keinen Beccaria, keinen Friedrich von Spee und auch keinen Montaigne kannte, keine systematische, Argumente fort- und weiterentwickelnde Auseinandersetzung mit Folter stattgefunden. Chinesische Ansichten über Folter müssen stattdessen eher kleinteilig aus so disparaten Quellen wie Erzählungen und Dramen, Handbüchern für Verwaltungs- und Justizbeamte, aber auch Gerichtsakten aus der jüngsten Dynastie (Qing, 1648-1911), die erst allmählich für ausländische Forscher zugänglich gemacht werden, erschlossen werden. Das ist die Aufgabe des Vortrags.

Speakers from the University of Münster

Emmerich, Reinhard
Professur für Sinologie (Prof. Emmerich)