Preis der Hildegard und Karl-Heinrich Heitfeld Stiftung (Abschlußarbeiten)  2024

Basic data of the distinction

Type of award: Research award or other distinction
Awarded by: Hildegard und Karl-Heinrich Heitfeld Stiftung
Award given to: Schaumann, Jan
Announced at: 25/06/2024
Date of awarding: 25/06/2024
Amount of prize money: 1500 EUR

About the distinction

Von Asbest freigesetzte Fasern können über die Atemluft aufgenommen werden und tödliche Lungenkrankheiten auslösen. Asbesthaltige Materialien belasten in Deutschland einen Großteil der Bausubstanz. Wenn belastete Materialien vor dem Abbruch eines Gebäudes nicht vollständig entsorgt werden, können sie im Abbruchmaterial vorliegen und dieses verunreinigen. Die visuelle Erkennung von asbesthaltigen Materialien in sogenannten Bauschutt-Haufwerken – ein Gemisch fester Partikel – ist aufgrund seiner Heterogenität sehr kompliziert. Weiterhin ist nicht bekannt, ab welcher Konzentration an asbesthaltigen Materialien es möglich ist eine Belastung mittels einer sogenannten hot-spot-Beprobung, einer Begutachtung der Oberfläche des Haufwerks, nachzuweisen. Methoden zur on-site-Analytik werden aktuell nicht angewendet, um einen Nachweis vor Ort und in diesem Moment zu erbringen. Diese Studie erarbeitete eine Methodik zur visuellen Erkennung von asbesthaltigen Materialien in Bauschutt. Es wurde experimentell untersucht, ab welcher Volumenkonzentration eine Oberflächenpräsenz von Faserzement auf Bauschutt-Haufwerken zu erwarten ist. Zudem wurde mithilfe eines tragbaren Röntgenfluoreszenz-Messgerätes eine Methodik zur on-site-Analytik erprobt. Die Masterarbeit brachte einen Datenblattkatalog hervor, der charakteristische Merkmale von typischen asbesthaltigen Materialien zur visuellen Erkennung enthält. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Oberflächenpräsenz von Faserzement ab einer Volumenkonzentration von 0,0002 Volumenprozent sehr wahrscheinlich ist. Mittels tragbarer Röntgenfluoreszenzanalytik ist es möglich, on-site und innerhalb von 90 Sekunden eine Analyse durchzuführen. Aufgrund von Konzentrationsverhältnissen bestimmter Elemente kann eine Wahrscheinlichkeit ermittelt werden, ob eine unbekannte, asbestverdächtige Probe Weißasbest enthält. Die Nutzung der erstellten Datenblätter, sowie die Anwendung der on-site-Analytik kann die Erkennung asbesthaltiger Materialien in Bauschutt bei einer hot-spot-Beprobung steigern.
Link zur Pressemitteilung der Universität Münster: https://www.uni-muenster.de/news/view.php?cmdid=14128

About the award

Die "Hildegard und Karl-Heinrich Heitfeld Stiftung" dient der Förderung der Geologie-Paläontologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster insbesondere durch die Vergabe von Stipendien an besonders förderungswürdige Studierende und Postgraduierte sowie zur Vergabe von Preisen an herausragende Diplomanden und Promovenden, wobei in der Regel hier jährlich zwei Preise zu jeweils 2500.- EUR ausgelobt werden sollen.
Type of award: Other prize for young scientists and scholars
Website of the award or committee: http://www.uni-muenster.de/GeoPalaeontologie/Heitfeld.html
Zeitraum der Vergabe: since 2001