Islamisches Recht [Islamic Law]

Oberauer, Norbert

Lexikonartikel in Online-Sammlung | Preprint | Peer reviewed

Zusammenfassung

Islamisches Recht entsteht es aus einem Deutungsdiskurs: dem kollektiven Bemühen von Muslimen, den normativen Willen Gottes zu ergründen. Im Laufe der Zeit kommt es so zu einer Standardisierung, die u.a. die Form einer Kanonisierung annimmt. Nach einer neueren Deutung wäre der islamische Rechtsdiskurs jedoch eher als funktionales Zusammenspiel unterschiedlicher Genres und Diskursebenen zu verstehen. Nach diesem Ansatz stellt die Kommentar- und Auszugsliteratur der Schulen, auf deren Ebene sich die Kanonisierung in erster Linie vollzog, nur eine von mehreren Schichten des Rechtsdiskurses dar. In diesem Artikel werden zunächst einige grundlegende Informationen zu den historischen Ursprüngen und den epistemologischen Grundlagen des islamischen Rechts eingeführt. Im zweiten Abschnitt wird die Genese, Entwicklung und Kanonisierung einer Rechtsschule anhand der šāfiʿitischen Schule, dargestellt. Im dritten Schritt wird die Diversifizierung von Genres und Diskursebenen dargestellt.

Details zur Publikation

Name der EnzyklopädieEnzyklopädie Recht und Literatur
Herausgeber*innenGutmann, Thomas; Ortland, Eberhard; Stiertorfer, Klaus
StatusVeröffentlicht
Veröffentlichungsjahr2022
Sprache, in der die Publikation verfasst istDeutsch
DOI10.17879/12009583698
Link zum Volltext https://lawandliterature.eu/index.php/de/inhalt?view=article&id=35&catid=11
StichwörterIslam; Islamisches Recht; Scharia, Islamische Rechtsschulen; Kanonisierung des Islamischen Rechts; šāfiʿitische Schule; Islamic Law; madhhab, schools of law; canonization

Autor*innen der Universität Münster

Oberauer, Norbert
Professur für Islamisches Recht (Prof. Oberauer)
Exzellenzcluster 2060 - Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation