Sufismus und Modernität – Muḥammad Nūr al-ʿArabī in seiner Zeit

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des ProjektesEigenmittelprojekt
Laufzeit an der Universität Münsterseit 01.10.2014

Beschreibung

Im 19. Jahrhundert - in jenem politisch, gesellschaftlich und ökonomisch progressiven und ereignisreichen Abschnitt der Weltgeschichte - erschienen in der islamischen Welt zahlreiche charismatische Sufimeister, die auf direktem oder indirektem Weg Einfluss auf die politischen Geschehnisse ihrer Zeit nahmen. Zu ihnen gehörten Aḥmad at-Tiǧānī (gest. 1815), Aḥmad b. Idrīs (gest. 1837), Amīr ʿAbd al-Qādir (gest. 1883) und Muḥammad Nūr al-ʿArabī (gest. 1888). Letzterer, ein gebürtiger Ägypter, der den Großteil seines Lebens auf dem osmanischen Balkan verbrachte, ist von der westlichen Islamforschung noch nicht beachtet worden. Am 27. September 1870 gab er sich als der „Pol der Zeit" (quṭb az-zamān) aus. Neu scheint seine praktische Umsetzung der Lehre von der „Einheit des Seins" (waḥdat al-wuǧūd), die er zu einem klar verständlichen System für die Erziehung von Novizen entwickelte. Mithilfe einer weitreichenden Kontextualisierung von Leben und Wirken Muḥammad Nūrs wie auch mithilfe einer Analyse seiner zentralen Begriffe möchte die vorliegende Arbeit einen Beitrag leisten zur Erklärung der gesellschaftlichen Funktion des Sufismus im späten Osmanischen Reich.

StichwörterSufismus; Religion; Politilk; Osmanisches Reich

Projektleitung der Universität Münster

Yildirim, Cüneyd
Exzellenzcluster 2060 - Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation