Stationäre Alteneinrichungen als Lernorte einer ars moriende

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des ProjektesEigenmittelprojekt
Laufzeit an der Universität Münsterseit 01.09.2018

Beschreibung

Das Projekt ist eingebettet in eine im Entstehen begriffene Forschungsgruppe mit Kolleg*innen der Katholisch-Theologischen Fakultät Münster und weiteren Partner*innen zum Thema Ars moriendi im 21. Jahrhundert. Religiöse Erinnerungs-, Deutungs- und Bildungsprozesse im dritten und vierten Lebensalter. Es soll in Zusammenarbeit mit Dr. Judith Wolf (und Team), Akademie des Bistums Essen Die Wolfsburg, durchgeführt werden. Es profitiert zudem davon, dass die Projektleiterin als Forschungspartnerin in das von Dr. Judith Wolf verantwortete Projekt Mitarbeitende als Werteträger. Christliche Unternehmenskultur in Katholischen Altenpflegeeinrichtungen eingebunden ist. Einrichtungen der stationären Altenhilfe sind ein wichtiger gesellschaftlicher Ort, an dem hochbetagte Menschen gepflegt, betreut, versorgt und begleitet werden. Das Vorhaben fokussiert konfessionell getragene (v. a. katholische) stationäre Alteneinrichtungen und fragt, inwiefern sie Orte einer ars moriendi sind bzw. sein können. Es korreliert den ideellen, ethischen Anspruch solcher Alteneinrichtungen mit rechtlichen, politischen und ökonomischen Bedingungen (bzw. Hindernissen) seiner Umsetzung. Untersucht werden soll, inwiefern stationäre Alteneinrichtungen durch die darin tätigen Akteur*innen als Lebens- und Sterbensorte verstanden, gestaltet und reflektiert werden. In den Blick genommen werden v. a. die Personen, die die Hochaltrigen professionell, ehrenamtlich oder als Angehörige begleiten (Interviewstudie). Um Erkenntnisse zum tatsächlichen und zum gewünschten Verhältnis von „Lebensort" und „Sterbensort" in stationären Alteneinrichtungen zu gewinnen, werden besonders die jeweils maßgeblichen Einflussfaktoren auf der Ebene des Gesundheits- bzw. Pflegesystems, der Trägerorganisation, des Personals (und seiner Ausbildungsvoraussetzungen), der Leitungs- und Partizipationskultur des Hauses und des jeweiligen lokalen Kontextes in den Blick genommen sowie Desiderate und Entwicklungsperspektiven fokussiert, die durch die in den Einrichtungen agierenden Menschen selbst geltend gemacht werden. Die Ergebnisse sollen später im Hinblick auf die Fort- und Weiterbildung von Pflege- und Begleitungspersonal sowie Ehrenamtlichen in stationären Einrichtungen ausgewertet und gemeinsam mit dem externen Kooperationspartner in der Fort- und Weiterbildungsarbeit erprobt (sowie begleitend evaluiert und fortentwickelt) werden. Das Projekt untersucht einen spezifischen gesellschaftlichen und kirchlichen Ort der Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Existenz am Lebensende, der sich in Relation zu demografischen, rechtlich-politischen, sozialkontextuellen und kirchlichen Bedingungen rasch und umfassend verändert. Die empirische Untersuchung dieses Wandels beleuchtet gesellschaftliche, generationenspezifische Muster des Umgangs mit Alter(n) und Sterben und ermöglicht spezifische Zugänge zur Beobachtung von Kontinuität und Wandel religiöser Deutungsmuster von Altern, Sterben und Tod. Erwartet werden v. a. Erkenntnisse, die für die Vorbereitung und Begleitung der Begleitenden durch Ausbildung, Fort- und Weiterbildung und damit zugleich für die Entwicklung der Einrichtungen selbst, in denen oder für die auf der Ebene der Trägerorganisationen solche Prozesse stattfinden, sozialethisch reflektiert und praxisorientiert fruchtbar gemacht werden können.

StichwörterAlter; Sterbensort

Projektleitung der Universität Münster

Heimbach-Steins, Maria Anna
Professur für Christliche Sozialwissenschaften und sozialethische Genderforschung (Prof. Heimbach-Steins)

Projektbeteiligte Organisationen außerhalb der Universität Münster

  • Katholische Akademie Die WolfsburgDeutschland