Preis der Hildegard und Karl-Heinrich Heitfeld Stiftung (Promotionen)  2024

Grunddaten zur Preisverleihung

Art des Preises: Forschungspreis oder andere Auszeichnung
Verliehen von: Hildegard und Karl-Heinrich Heitfeld Stiftung
Verliehen an: Unverfärth, Jan
Bekannt gegeben am: 25.06.2024
Verleihung erfolgte am: 25.06.2024
Höhe des Preisgeldes: 2500 EUR

Über die Preisverleihung

Die heutige Pflanzenwelt wird mit mehr als 300.000 Arten von den Blütenpflanzen dominiert. Das war nicht immer so. Blütenpflanzen gibt es vermutlich erst seit der Kreidezeit (vor 135-65 Millionen Jahren). Eine heute unscheinbare Pflanzengruppe die Gymnospermen, oder Nacktsamer, zu denen Koniferen oder Kiefern gehören, war in der Trias (vor 250 bis 200 Mio. Jahren) die vorherrschende Pflanzengruppe. Sie waren in Lebensräumen vom Äquator bis an die Pole zu finden. Die dominierende Pflanzengesellschaft (Flora) der Trias sind die sogenannten Dicroidium-Wälder. Heute finden wir fossile Überreste dieser Wälder in Gesteinen von ehemaligen Tropen bis hin zu den Polen. Diese Studie befasst sich mit den pflanzenführenden Gesteinen der triassischen (Sub-)polaren Zonen. Im heutigen Südaustralien und der Ostantarktis finden sich aufgrund der sehr stabilen geologischen Verhältnisse besonders gut erhaltene Blätter, Samen und Hölzer verschiedenster Pflanzen aus der Dicroidium-Flora. Wälder wuchsen hier auch schon in der Trias in den hohen polaren Breiten, wo heute teils Wüste oder Eis vorherrschen. Durch die besondere Erhaltung der Pflanzen in beiden Arbeitsgebieten war es uns möglich, Fossilien auf zellulärer Ebene zu untersuchen und Unterscheidungsmöglichkeiten zwischen einzelnen Arten zu finden und evolutionäre Pflanzenentwicklung über die geografischen Breiten nachzuvollziehen. In der Antarktis gibt es zudem immer noch „weiße Flecken“ auf den geologischen Karten. Hier helfen uns die fossilen Pflanzen bei der Zuordnung von Gesteinsformationen zu einem geologischen Gesamtbild (Stratigraphie). So konnten wir mit unseren Arbeiten neue Gesteinsabfolgen in der Ostantarktis dokumentieren, die uns in Zukunft helfen, die Entwicklung der Pflanzenwelt in den Polargebieten der triassischen Antarktis besser zu verstehen. Als Teilnehmer einer Polarexpedition konnte ich ebenfalls jede Menge neue Pflanzenfundstellen erkunden, deren Auswertung gerade erst angefangen hat.
Link zur Pressemitteilung der Universität Münster: https://www.uni-muenster.de/news/view.php?cmdid=14128

Über den Preis

Die "Hildegard und Karl-Heinrich Heitfeld Stiftung" dient der Förderung der Geologie-Paläontologie an der Universität Münster insbesondere durch die Vergabe von Stipendien an besonders förderungswürdige Studierende und Postgraduierte sowie zur Vergabe von Preisen an herausragende Diplomanden und Promovenden, wobei in der Regel hier jährlich zwei Preise zu jeweils 2500.- EUR ausgelobt werden sollen.
Art des Preises: Promotions-/Dissertationspreis
Webseite des Preises oder Verleihers: http://www.uni-muenster.de/GeoPalaeontologie/Heitfeld.html
Zeitraum der Vergabe: seit 2001