Institut für Ägyptologie und Koptologie

Kontaktinformationen

Zugehörigkeit:Uni-intern
Status:Organisation ist aktiv
Telefonnummer:+49 251 83-24537
Faxnummer:+49 251 83-29933
Webseite:http://www.uni-muenster.de/IAEK/
Anschrift:
Schlaunstr. 2
48143
Deutschland

Profil

Im Institut für Ägyptologie und Koptologie werden alle Bereiche der Kultur des antiken Ägypten vom 4. Jahrtausend v.Chr. sowie die christliche Antike bis zur mittelalterlichen christlichen Zeit erforscht. Gegenstand der Ägyptologie ist die altägyptische Kultur von der Vorgeschichte (ab ca. 3200 v. Chr.) bis zu ihrem Ende in den ersten Jahrhunderten n. Chr., d.h. in einem Zeitraum von fast 4000 Jahren. Diese Kultur soll in allen ihren Teilgebieten sowie in deren Aspekten und Erscheinungsformen erfasst werden, um diese zu einem ganzheitlichen Bild zu vereinigen. Die wichtigsten Teilgebiete der Ägyptologie sind: Archäologie, Geschichte, Kunst, Sprache, Schrift, Literatur, Religion, Baugeschichte und Feldarchäologie. Grundlagen hierzu bieten die materiellen Hinterlassenschaften sowie Texte und Bildquellen, die in besonderer Qualität und Quantität erhalten sind. Altägypten wird dabei im Rahmen der umgebenden Kulturen und Reiche gesehen, mit denen die pharaonische Gesellschaft im Austausch stand. „Ägyptisch" zu interpretierende Denkmäler stammen daher sowohl aus dem Niltal vom Mittelmeer bis Khartum im heutigen Sudan als auch von der Libyschen Wüste im Westen bis nach Vorderasien im Osten sowie aus dem gesamten Mittelmeerraum. Methoden und Erkenntnisse zahlreicher anderer Wissenschaftszweige (z.B. Sprachwissenschaft, Kunst- und Literaturgeschichte, Religionsgeschichte, Ethnologie, Politikwissenschaften, Anthropologie, Biologie, Pharmazie etc.) sind somit für die Erforschung des alten Ägyptens in vielen Bereichen förderlich. In der Forschung wird erwartet - und die Studierenden werden herangeführt -, dass inter- bzw. transdisziplinäres Arbeiten selbstverständlich ist. Ägypten mit seinen vielfältigen und gut erhaltenen Quellen und Befunden kann andererseits oft in exemplarischer Weise Fragen an frühe Hochkulturen und die Entwicklung der Menschheitsgeschichte beantworten helfen. Gegenstand der Koptologie ist die christliche Kultur Ägyptens und der christlichen Ägypter - der ‚Kopten', nach der arabischen Bezeichnung für die nichtmuslimische Bevölkerung Ägyptens, die von dem griechischen Wort aigýptios abgeleitet ist - vom ausgehenden römischen Reich bis in die Neuzeit. Das Kerngebiet der koptologischen Forschung ist jedoch die spätantike Kultur Ägyptens vom 3. Jh. n. Chr. bis etwa zum 12.-14. Jh. n. Chr., als die spätägyptische, oder ‚koptische' Sprache als lebendige Alltagsprache allmählich durch das Arabische verdrängt wurde. Da Ägypten im genannten Zeitraum stark von der griechisch-hellenistischen und später der arabisch-muslimischen Kultur geprägt wurde, steht die Koptologie in enger Verbindung zu den klassischen Altertumswissenschaften, zur Byzantinistik und christlichen Archäologie, sowie zur Arabistik und Islamwissenschaft. Die Koptologie könnte man aber auch als „jüngsten Zweig" der Ägyptologie bezeichnen, denn sie hatte sich ursprünglich aus der Ägyptologie als eigenes Fach etabliert und setzt so die Erforschung von Kultur und Sprache Ägyptens bis in die Neuzeit fort.

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