Testdiagnostik der Lese-Rechtschreibschwäche
Grunddaten zum Promotionsverfahren
Promotionsverfahren erfolgt(e) an: Promotionsverfahren an der Universität Münster
Zeitraum: bis 09.12.2011
Status: abgeschlossen
Promovend*in: Wehr, Sebastian
Promotionsfach: Medizin
Abschlussgrad: Dr. med.
Verleihender Fachbereich: Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Betreuer*innen: am Zehnhoff-Dinnesen, Antoinette
Beschreibung
Während der klinischen Arbeit mit der Hamburger Schreibprobe (HSP) und dem Salzburger Rechtschreibtest (SRT) bekamen wir den Verdacht, dass die Bewertungen der HSP und des SRT recht weit voneinander abweichen. Dieser Sachverhalt wurde anhand einer Stichprobe von 58 Kindern mit Verdacht auf Lese- Rechtschreibstörung oder zentrale Hörverarbeitungsstörung untersucht. Mit dem Ziel, Rückschlüsse auf die Validität der beiden Rechtschreibtests ziehen zu können, wurden Untertests des Psycholinguistischen Entwicklungstests (PET) und der Mottiertest verwendet. Der SRT stufte 66% der Kinder als auffällig ein, die HS P nur 21%. E in exakter Fisher - Test von F =0, 042 zeigte, dass beide Tests die quantitative Rechtschreibleistung unterschiedlich messen. In der qualitativen Messung der alphabetischen Schreibkompetenz korrelieren beide Verfahren zwischen k=0,578 und k=0,679, die Messungen der unterschiedlich definierten orthographischen Kompetenz sind schwer vergleichbar, hier liegen die gefundenen Korrelationen zwischen k=0,361 und k=0,590. Von den verwendeten Untertests des PET korreliert der Zahlenfolg en-Gedächtnis -Test für die Kinder der 3. und 4. Klasse zu beiden Testverfahren mittelmäßig, die anderen Untertests sowie der Mottiertest zeigten keine Zusammenhänge zu den Rechtschreibtests. Die Auswertung zeigt, dass die HSP weniger Probanden als rechtsch reibschwach klassiert als der SRT, dies entspricht Untersuchungen, die feststellten, dass die HSP weniger sensitiv zu sein scheint als andere gängige Rechtschreibtests. 62; 97 Während die Übereinstimmung der Testverfahren in der Bewertung der quantitativen Rechtschreibleistung gering ist und die österreichische Normierung des SRT für unser Kollektiv ungültig ist , besteht eine mäßige Übereinstimmung hinsichtlich der Messung der alphabetischen Schreibkompetenz. Die Messungen der orthographischen Kompetenz sind aufgrund der unterschiedlichen Messmethodik und divergenter Fehlerkategorien nur eingeschränkt vergleichbar.
Betreuung an der Universität Münster