Selbstkomplexität im Sport
Grunddaten zum Promotionsverfahren
Promotionsverfahren erfolgt(e) an: Promotionsverfahren an der Universität Münster
Zeitraum: 01.05.2006 - 11.10.2011
Status: abgeschlossen
Promovend*in: Honemann, Sarah
Promotionsfach: Sportwissenschaft
Abschlussgrad: Dr. phil.
Verleihender Fachbereich: Fachbereich 07 - Psychologie und Sportwissenschaft
Betreuer*innen: Strauß, Bernd; Tietjens, Maike; Hänsel, Frank (TU Darmstadt)
Beschreibung
In dieser Arbeit wurde der Stresspuffereffekt der Selbstkomplexität (Linville, 1985, 1987) anhand von drei Längsschnittstudien erstmals im sportlichen Kontext überprüft. Im Rahmen der Untersuchung wurde das neu entwickelte Online Tool zur Erfassung der Selbstkomplexität SKOT erfolgreich eingesetzt. Es nahmen N = 37 Kaderathleten und - athletinnen des Deutschen Leichtathletik Verbandes, N = 93 Teilnehmer/innen des Sporteignungstests an der Universität Münster sowie N = 68 Sportstudierende an der Universität Münster teil. Es wurden drei Maße der Selbstkomplexität (H-Statistik, Anzahl und Überlappung der Selbstaspekte) eingesetzt. Die Befunde der drei Studien lassen insgesamt keine klaren Aussagen über die Selbstkomplexität als Stresspuffer in stresshaften Situationen zu. Die Überlappung der Selbstaspekte erwies sich als ein zuverlässiges Maß der Selbstkomplexität, welches sich positiv auf die Befindlichkeit der Sportler auswirkte. Dies spricht für die positiven Auswirkungen eines integrierten Selbst auf das Wohlbefinden. Gleichzeitig unterstützen die Befunde die sogenannte Spillover Amplification Hypothese (McConnell, Strain, Brown & Rydell, 2009), demnach eine hohe Überlappung der Selbstaspekte sich unter positiven Ausgangsbedingungen förderlich auf die Befindlichkeit auswirkt. Gleichzeitig sprechen die Befunde dafür, neben der klassischen H-Statistik auch in weiteren Studien die Maße der Anzahl und Überlappung der Selbstaspekte separat zu erfassen. Zudem sollten neben Beanspruchungs- stets Erholungsprozesse als Determinanten des Wohlbefindens berücksichtigt sowie neben der ausschließlichen Betrachtung negativer kritischer Ereignisse ebenso positive Ereignisse erfasst werden.
Betreuung an der Universität Münster